Gegen Datenschutz verstoßen – EKD gibt Braunschweiger Domkantor Recht und kritisiert Landeskirche

Weil er zusammen mit seinem Mann eine Leihmutterschaft in Anspruch nehmen wollte, hatte die Landeskirche dem Braunschweiger Domkantor Gerd-Peter Münden gekündigt. Dieser zog gegen die Kündigung vor Gericht und bekam in erster Instanz Recht. Wie nun bekannt wurde, bekam Münden ein weiteres Mal Recht. Er sah den Schutz seiner Daten nicht gewahrt: Eine Kirchenmitarbeiterin hatte die geplante Leihmutterschaft ihres Kollegen öffentlich gemacht und den E-Mail-Verteiler der Domsingschule genutzt. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) wertet die umstrittene Mail als Verstoß, wie nun bekannt wurde. Die Landeskirche in Braunschweig kündigte am Montag in einer Mitteilung an, sie werde ihre Mitarbeitenden nochmals hinsichtlich des Datenschutzes sensibilisieren. Die Verantwortlichen seien bei der Mail damals davon ausgegangen, dass die geplante Leihmutterschaft schon Braunschweiger Stadtgespräch und damit öffentlich bekannt gewesen sei, hieß es weiter.